Chakren und Qualitäten

Chakren und Qualitäten

Die Räder des Lebens

Die Chakren wurden aus den fünf Elementen Erde, Wasser, Luft, Feuer und Äther erschaffen.

Shri Mataji erklärte Wahrheitssuchern, wie man nach der Selbst-Verwirklichung die feinstofflichen und Chakren genannten Energiezentren entweder im Körper oder auf den Händen und Füßen spüren kann. Je nach dem Zustand unserer Seele spürt man verschiedene warme oder kühle Empfindungen bis hin zu einem Kribbeln oder einer Schwere. Geduldig ordnete sie jede dieser Empfindungen einem bestimmten Problem auf körperlicher, geistiger, emotionaler und spiritueller Ebene zu. Sie verwies auch darauf, dass diese spirituelle Erfahrung des Yoga in verschiedenen Schriften der Welt und insbesondere in den Versen des Heiligen Koran sehr gut beschrieben ist.

Im Koran wird es Kiyama[1] genannt. Dort heißt es, dass unsere Hände sprechen und alles über uns und andere berichten werden. Genau das passiert, wenn ihr über die Fingerspitzen eure Zentren und die von anderen spüren könnt. So entwickelt ihr Selbst-Erkenntnis und werdet kollektiv bewusst.

Man kann sich die Chakren wie ein Bündel von Flammenzungen oder wie Lotosblüten vorstellen. Jedes Chakra besitzt eine unterschiedliche Anzahl von Blütenblättern, die auf der grobstofflichen Ebene den Subplexus des Nervensystems entsprechen. Die Nervengeflechte regulieren den Informationsfluss in Körper und Gehirn und damit das harmonische Funktionieren unseres Wesens. Die Chakren sind die Wurzeln unserer körperlichen, geistigen und emotionalen Aktivitäten und jedes Chakra steuert bestimmte Eigenschaften. Störungen auf einer dieser Ebenen können auf eine subtile Blockade in den Chakren zurückgeführt werden.

Die subtile Energie tritt durch das Zentrum des Gehirns (Sahasrara/Brahmarandhra) ein und verteilt sich auf ihrem Weg nach unten in sechs weiteren Zentren. Die grobstoffliche Manifestation dieser subtilen Energie im Sushumna-Kanal des Rückenmarks wird als parasympathisches Nervensystem bezeichnet. Die Chakren drücken sich also als Plexus außerhalb des Rückenmarks aus. Überraschenderweise entspricht die Anzahl der Chakren und die ihrer Blütenblätter genau der Anzahl der Plexus und jeweiligen Subplexus.

Die periphere Ausdehnung unseres Nervensystems deckt sich mit der des feinstofflichen Körpers. Das ermöglicht eine Eins-zu-Eins-Zuordnung der Chakren im Rückenmark und ihren zugehörigen Punkten an Händen und Füßen. Kennt man die Zuordnung der feinstofflichen Zentren zu ihren jeweiligen Positionen im Körper, kann man leicht sein physisches, mentales, emotionales und spirituelles Sein meistern. Man ist nicht mehr von der absoluten universellen Realität getrennt, sondern kann sich durch praktische Erkenntnis unseres feinstofflichen Selbst von den Illusionen lösen.

Die Zentren unseres feinstofflichen Systems regulieren nicht nur unser körperliches, geistiges und emotionales Wohlbefinden, sondern helfen auch, unsere Persönlichkeit zu formen. Man kann sie als Speicher unserer Persönlichkeitsmerkmale verstehen. Während wir uns entwickeln, reifen und wachsen, entfalten sich diese Merkmale manchmal bewusst, vielmals jedoch unbewusst in unserem Leben. Wie oft hatten wir in einer bestimmten Situation den Impuls, jemandem zu helfen oder freundlich und großzügig zu sein. Woher kommen diese Gefühle? Die alten östlichen Kulturen Chinas und Indiens lebten mit dem Wissen des feinstofflichen Systems. Sie gründeten ihre Gesellschaften auf die höheren Werte des spirituellen Lebens – auf Dharma. Dharma bedeutet in der alten Sanskrit-Sprache "rechtschaffener Verhaltenskodex", ein Kodex in Harmonie mit dem universellen Geist. Man könnte eine Parallele zu den Zehn Geboten ziehen, die Moses überliefert wurden. In der Tat finden sich in vielen alten Weltreligionen, Kulturen und Traditionen weitere Beispiele für diesen universellen inneren Verhaltenskodex.

Auf der Grundlage des von Shri Mataji vermittelten Wissens wird in den folgenden Abschnitten jedes Chakra detailliert beschrieben. Die angeborenen Persönlichkeitsmerkmale, die auf dem ursprünglichen Prinzip der subtilen Zentren beruhen, werden hervorgehoben. Einige Qualitäten dieser Zentren entfalten sich im menschlichen Bewusstsein ab dem Zeitpunkt unserer Geburt. Die höheren subtilen Qualitäten manifestieren sich erst vollständig nach unserer Selbst-Verwirklichung durch die Erweckung der Kundalini.

Indem wir dieses subtile Wissen über die verschiedenen Energiezentren nutzen, helfen wir uns, in Harmonie mit unserer angeborenen spirituellen Natur und unseren Mitmenschen zu leben.

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[1] Bezieht sich auf "Al-Qiyama" oder "Al-Qiyamah". Im Koran als "Tag der Auferstehung" bekannt.