Erleuchtende Begegnungen

Erleuchtende Begegnungen

Grenzenlose Empathie und Liebe zur Menschheit

In England fragte ein Journalist einmal: "Have you had any disappointments?” “I have neither had any appointments or disappointments!”, antwortete Shri Mataji. [1] Das darauf folgende Gelächter kennzeichnete auch viele andere Gespräche mit Shri Mataji, die humorvoll und ungewöhnlich sein konnten und oft eine überraschende Wendung nahmen.

Shri Mataji konnte Zusammenhänge zwischen Themen aufzeigen, die die meisten Menschen vorher nicht sahen. Das machte ihre tausenden von Vorträgen und Geschichten fesselnd, bezaubernd, unvergesslich, lehrreich und erhellend. Ihr erweiterter Reisepass war fast zweieinhalb Zentimeter dick und trug die Stempel der vielen von ihr besuchten Länder. Sie bereiste den Globus mit der stetigen Absicht, so viele Menschen wie möglich zu erreichen und ihnen die Selbst-Verwirklichung zu bringen.

Tatsächlich begegnete sie Tausenden – aber nicht für kurze Begrüßungen und Verabschiedungen, sondern Shri Mataji stimmte sich auf die Person vor ihr ein, ob sie nun weltgewandt und gebildet oder ein bescheidener Dorfbewohner war. Sie vertiefte sich in das Wesen der Menschen, denn für sie waren alle wichtig und alle hatten ein Potenzial.

Dieses Potenzial inspirierte Shri Mataji zu ihrer Arbeit: das Vermögen eines jeden Menschen, zum Atman zu werden, sich mit dem Göttlichen zu verbinden und die Selbst-Verwirklichung zu erlangen. Manche Menschen erkannten Shri Mataji, andere nicht. Es hing von ihrem individuellen Entwicklungszustand ab und nicht davon, wer Shri Mataji war. Manche Menschen sahen sie, nahmen sie wahr und kamen näher, andere wandten sich ab.

Wer war Shri Mataji? Was war Shri Mataji?
Shri Mataji war ein Guru. Das Wort Guru setzt sich zusammen aus Gu für "Unwissenheit" und Ru für "Vertreiber". Daher sollte ein Guru in der Lage sein, die den Menschen umgebende spirituelle Unwissenheit und Illusion zu vertreiben.

Viele, die ihr näher kamen, empfanden Shri Mataji als das einzig Wahre, das komplette Paket, die Axis mundi oder als Göttliche Mutter. Irgendwie hatte sie die angeborene Fähigkeit, den Menschen zu helfen, ihre Probleme zu bearbeiten und zu lösen. Ihre Magie war die einer liebevollen Gärtnerin, die den Samen zum Keimen bringt, sodass er erblühen und sich entfalten kann.

"Die Weisheit ist strahlend und unvergänglich
und sie ist leicht zu erkennen von denen, die sie lieben.
Sie wird von denen gefunden, die sie suchen
und beeilt sich, sich denen kundzutun, die sie begehren.
... sie geht umher und sucht die, die ihrer würdig sind,
und sie erscheint ihnen gnädig auf ihren Wegen."
Weisheit 6:12–16

Ihre Botschaft war eindeutig: "Werdet euer eigener Guru, werdet der Geist". Das erwies sich manchmal als schwieriger als gedacht, denn es erforderte Entschlossenheit und Disziplin.

Eine schwache und zerstreute Aufmerksamkeit, Verwirrung, Faulheit, geringes Selbstwertgefühl und zahllose andere Probleme behindern die Fähigkeit und Entschlossenheit jedes Einzelnen, an sich selbst zu arbeiten, sich um sich selbst zu kümmern und sein Potenzial vollständig zu verwirklichen.

Im Laufe dieses Prozesses konnte sich Shri Mataji als Guru wild wie ein Tiger und furchterregend, doch auch als Mutter sanft, geduldig und tröstend erweisen. Auf mütterliche Weise bemühte sie sich, Menschen zu inspirieren und zu erheben. Selbst wenn sie sie schwanken sah, war sie stets bereit, die Hand auszustrecken und wieder auf Kurs zu bringen.

In ihrer Obhut hatte man das Gefühl, sich in den Händen der Evolution selbst zu befinden. Ihr Lächeln wirkte tröstend und erlösend. Ihre Stimme bot Beistand und Rat. Die Entscheidung lag immer im Herzen jeder und jedes Einzelnen, ob sie oder er ihre Worte beherzigen wollte oder nicht. Alle erlebten Shri Mataji auf einzigartige Weise und ihrem Grad an Verständnis entsprechend.

Ihr Feingefühl im Umgang mit Menschen war immens. Mit messerscharfer Präzision konnte sie sich schnell auf eine Situation einstellen. Ihre Aufmerksamkeit war durchdringend – um zu hören, was und auch was nicht gesagt wurde.

Ihr Lachen war ansteckend und ihre Kraft überwältigend, etwas aus der Perspektive eines losgelösten Zeugen zu betrachten. Ihre Freude an den Höhen und Tiefen des Lebens war befreiend – und alle Erinnerungen an Shri Mataji umfassen ein Gefühl des Privilegs, des Glücks oder der göttlichen Fügung, ihr und ihren Lehren irgendwie begegnet zu sein:

"Ich verneige mich vor allen Wahrheitssuchenden",
"Ihr seid der Geist",
"In euch wohnt eine Kraft",
"Werdet euer eigener Guru",
"Genießt!",
"Ihr könnt eure Selbst-Verwirklichung erreichen und könnt eine kühle Brise auf euren Handflächen und über eurem Kopf spüren",

waren und bleiben ihre unveränderten Botschaften von Einsicht und Weisheit.

Wie viele Menschen werden Shri Matajis Botschaft verstehen und die Gelegenheit ergreifen, ihr wahres Selbst zu entdecken? Shri Matajis Vermächtnis verbleibt in denen, die sie wirklich hören, sich ihr Geschenk zu Herzen nehmen und Sahaja Yoga genießen und verbreiten. Ihre Essenz ist in der kühlen Brise auf unseren Händen und über unseren Köpfen spürbar. Ihre Anmut erweicht sanft unsere Herzen – und göttliche Liebe hallt durch unser Wesen.

[1] Die wörtliche Übersetzung lautet: "Ich hatte weder Verabredungen/Termine/Posten (= appointments) noch Enttäuschungen (= disappointments)." Leider lässt sich das englische Wortspiel zwischen appointments und disappointments und die humorvoll hergestellte Verbindung von "Verabredungen" und "Enttäuschungen" so im Deutschen nicht wiedergeben. Deshalb wurde auf eine Übertragung verzichtet.