Spirituelles Erwachen

Spirituelles Erwachen

Shri Mataji wurde als Kind christlicher Eltern geboren, die alle Religionen zutiefst respektierten. Für ihren Vater, Prasadrao K. Salve, war Theologie faszinierend, und er ermutigte seine Kinder, die Grundsätze aller großen Glaubensrichtungen zu verstehen. Die mögliche Einheit der Menschheit hing seiner Ansicht nach von einer spirituellen Erleuchtung der Massen ab. Nur sie konnte den Glaubenskonflikten ein Ende machen, die die Welt seit tausenden von Jahren heimsuchten.

Es gibt eine subtile lebendige Macht.

Es ist die Liebe Gottes,

die alle lebendige Arbeit verrichtet.

Inspiriert von Mahatma Gandhis Philosophie des gewaltfreien Widerstands nahmen Shri Matajis Eltern aktiv an seiner Quit-India-Bewegung teil. Als junges Mädchen lebte Shri Mataji in seinem Ashram in der Gesellschaft von Hindus, Sikhs, Christen und Moslems, die das Ziel der nationalen Freiheit und Unabhängigkeit gemeinsam verfolgten. Als Indien später durch gewalttätige Sektierer geteilt und auseinandergerissen wurde, gewährten Shri Mataji und ihre Familie Flüchtlingen des Konfliktes unabhängig von ihrer Religion Zuflucht.

Da sie diese intensiven und schwierigen Zeiten miterlebte, erkannte Shri Mataji, dass politische Freiheit allein keine wirkliche Lösung ist. Ihre wahre Lebensaufgabe sah sie deshalb darin, einen Beitrag zur spirituellen Transformation der Menschheit zu leisten. Im Hinblick auf ihre Ehe mit Chandrika P. Srivastava wartete sie jedoch ihre Zeit ab und erklärte, sie werde ihrer wahren Berufung erst nachgehen, sobald ihre Kinder erwachsen waren und auf eigenen Füßen stehen konnten.

So stellte Shri Mataji Sahaja Yoga erst 1970 der Öffentlichkeit vor. Der aus dem Sanskrit stammende Begriff bedeutet so viel wie „spontane Vereinigung“ – im Sinne einer Verbindung zwischen dem individuellen Selbst und der alles durchdringenden kreativen Macht des Universums. Sahaja Yoga ist eine einfache und leichte Form der Meditation. Sie erweckt die subtile und doch starke spirituelle Energie, die jedem Menschen innewohnt. Dieser Moment der Wahrheit ist als Selbst-Verwirklichung bekannt und seit Menschengedenken das schwer erreichbare Ziel religiöser Mystiker der ganzen Welt.

Shri Mataji zufolge ist die Selbst-Verwirklichung jedoch kein weit entferntes und nur durch lebenslange Buße und Entbehrungen erreichbares Ziel. Stattdessen kann sie hier und jetzt erlangt werden.

Auf allen ihren öffentlichen Programmen betonte sie: „Ihr seid euer eigener Meister." Alle müssten ihre eigenen Lehrer sein und sich auf ihre eigene direkte Erfahrung der Wahrheit verlassen. Wir sollten von keinem Vermittler abhängig sein, der uns zu unserer Erleuchtung führt. Darüber hinaus bezeichnete sie alle ihre Behauptungen immer deutlich als Hypothese und forderte dazu auf, sie zu überprüfen. Denn blinder Glaube führe nirgendwohin.

Shri Mataji spricht im Österreichischen Rundfunk (Wien, Österreich)

Shri Mataji behauptete, wahre Religion basiere nicht auf Dogmen und Hierarchien, sondern auf einem absoluten Wissen über das Selbst als den Geist. „Alle Religionen sind Teil des Baums des Lebens, und das ist Spiritualität … Religionen sollen euch Frieden, Freude und Glück geben … Es gibt keinerlei Unterschied [zwischen ihnen] – doch [wenn] ihr euch selbst nicht kennt, wie wollt ihr dann irgendetwas über Religion wissen? Deshalb ist es wichtig, zuerst sich selbst zu kennen. Wenn ihr euch selbst als spirituelles Wesen erkennt … werdet ihr unabhängig von eurer Religion … die Größe aller Propheten und Gurus verstehen …“

Außer als Guru oder Lehrerin kann Shri Mataji vielmehr noch als „spirituelle Mutter“ bezeichnet werden, die aus Mitgefühl und Liebe um das Wohlergehen und die Evolution der gesamten Menschheit besorgt war. Dank ihrer Vision und ihres unermüdlichen Einsatzes ist Sahaja Yoga in mehr als 100 Ländern etabliert, und Millionen meditierende Menschen führen ein balancierteres und zufriedeneres Leben. Einige überwanden durch die Erfahrung der Selbst-Verwirklichung und die regelmäßige Praxis von Sahaja Yoga sogar schwere geistige und physische Behinderungen.