Freiheit

Innere Befreiung

Shri Mataji begann mit ihrer spirituellen Transformationsarbeit erst, nachdem sie an der Freiheitsbewegung ihres Heimatlandes Indiens teilgenommen hatte und diese erfolgreich beendet war. Ihrer Ansicht nach kann ein Volk ohne einen gewissen Grad an politischer Freiheit und ausreichenden Bürgerrechten keinen Nutzen aus der Selbst-Verwirklichung ziehen.

Viele ihrer öffentlichen Programme eröffnete sie damit, den Wahrheitssuchern ihr angeborenes Recht auf den Zustand wahrer Selbstheit durch die Erweckung der ruhenden Kundalini-Energie deutlich zu machen. Unter Kundalini versteht man am besten den reinen Wunsch zur Vereinigung mit dem universalen Selbst.

Die Selbst-Verwirklichung durch die Erweckung der Kundalini befreit von der Beengtheit des Egos und des Überichs oder anders ausgedrückt, vom illusorischen "Ich"-Bewusstsein und den angehäuften Ketten aus Konditionierungen und Gewohnheiten. In der buddhistischen, der Hindu- und der Philosophie der Jain ist diese Befreiung vom Ego gleichzusetzen mit der Befreiung vom Leid, und man erreicht einem Zustand heiterer Freude.

Doch die Kundalini respektiert die Willensfreiheit des Menschen und erhebt sich deshalb nur, wenn sie oder er es wirklich wünscht.

Shri Mataji warnte auch vor einem Streben nach Freiheit ohne die Führung durch unsere angeborene Weisheit. Dies könne genau zu der Bedrängnis und dem Leiden führen, denen man hofft zu entfliehen. So erklärte sie in einem kalifornischen Radiointerview:

"Man sollte unter Freiheit nicht verstehen, etwas aufzugeben oder hinter sich zu lassen. Freiheit besteht darin, voll und ganz zu genießen und nicht darin, etwas zu zerstören. Man muss eine korrekte Vorstellung von Freiheit haben und sollte wissen, dass ihre höchste Form darin besteht, sein eigener Meister zu werden. Dann gibt es keine Gewohnheiten mehr und man kann von nichts und niemandem mehr dominiert werden; denn man steht über allem. Das ist die Freiheit, die es zu erreichen gilt."[1]

Der Heilige Michael
(Graham Brown)

Nicht lange nach dem Übergang zum westlichen Kapitalismus erklärte Shri Mataji den Besuchern eines öffentlichen Programms in Bulgarien:

„Durch totalitäre Regime werdet ihr in der Tat äußerlich unterdrückt. Doch diese sogenannte Freiheit, etwas aufzugeben, zerstört euch von innen. Ohne die Selbst-Verwirklichung, kann man das Potenzial der Freiheit nicht verstehen."[2]

[1] Santa Cruz, 01. Oktober 1983

[2] Sofia, 25. Juli 1990