Biografie

Von Nirmala Srivastava zu Shri Mataji

Bekannt unter dem Ehrentitel "Shri Mataji Nirmala Devi", wurde Nirmala Srivastava am 21. März 1923 in Chhindwara in Indien geboren. Ihre christlichen Eltern, Prasad und Cornelia Salve, gaben ihr den Namen Nirmala, was „makellos“ bedeutet. Ihr rechtsgelehrter Vater beherrschte vierzehn Sprachen fließend und übersetzte den Koran in Hindi. Ihre Mutter war die erste Frau in Indien mit einem Universitätsabschluss in Mathematik.

Shri Matajis Eltern waren aktiv im indischen Freiheitskampf engagiert, und als Kind besuchte sie selbst oft Mahatma Gandhis Ashram. Später schloss auch sie sich dem Freiheitskampf an und wurde wegen ihrer Teilnahme an der Quit-India-Bewegung 1942 inhaftiert. Sie studierte Medizin an einer der christlichen Hochschulen für Medizin in Ludhiana und an der Medizinischen Hochschule in Lahore.

Zwischen 1947 und 1970 kämpfte Nirmala Srivastava mutig gegen Vorurteile und bot Menschen in Not ihren Schutz an. Sie unterstützte die Karriere ihres angesehenen Ehemanns und versorgte eine wachsende Familie. Darüber hinaus bestellte sie Land, setzte mit Filmen und Musik kulturelle Akzente, baute mehrere Häuser und engagierte sich daneben für wohltätige Zwecke. Außerdem erfüllte sie ihre Pflichten im Haushalt, erzog zwei Töchter und war eine liebende Ehefrau, hilfsbereite Schwester und schließlich Großmutter.

Zeitgleich erweiterte sie ihr Wissen über die menschliche Natur – immer darauf bedacht herauszufinden, wie man Menschen am besten helfen konnte, ihr vollständiges Potenzial zu entfalten. Sie erkannte, dass diese Transformation nur durch die Selbst-Verwirklichung möglich würde, also der Aktivierung der in jedem Menschen ruhenden subtilen Energie. Die Erweckung dieser Energie hatte sie selbst erlebt, bevor sie sich der Aufgabe widmete, diese Erfahrung mit anderen zu teilen.

Am 5. Mai 1970 begann Shri Matajis spirituelles Lebenswerk, denn im Alter von 47 Jahren entdeckte sie eine Methode, wie man die Selbst-Verwirklichung en masse weitergeben konnte. Es war ihr Wunsch, den Menschen eine wahrhaftige Erfahrung zu ermöglichen, die ihnen helfen würde, sich zu transformieren und zu heilen. Damit unterschied sie sich deutlich von den vielen sogenannten Gurus, die Menschen auf der Suche nach spirituellem Wissen nur ausnutzten. Sie prangerte diese falschen Gurus an und warnte ihr Leben lang vor betrügerischen und missbräuchlichen spirituellen Praktiken.

Shri Mataji (Devi Puja, Indien)
Shri Mataji (Devi Puja, Indien)
Shri Mataji und Sir CP (Indien)
Shri Mataji und Sir CP (Indien)

Als ihr Mann als Generalsekretär der Internationalen Schifffahrtsgesellschaft der Vereinten Nationen nach London ging, begann sie dort ihre spirituelle Arbeit mit einer kleinen Gruppe von Interessierten. Sie bereiste ganz Großbritannien, hielt Vorträge und lud zur Erfahrung der Selbst-Verwirklichung ein. Für ihre Veranstaltungen verlangte sie niemals Geld, sondern bestand vielmehr darauf, dass die Erweckung der ruhenden spirituellen Energie das Geburtsrecht jedes Menschen sei und deshalb kostenlos sein müsse. Schon bald wurde ihr der Ehrentitel „Shri Mataji“ zuteil, was so viel wie „verehrte Mutter“ bedeutet; denn die Menschen um sie herum erkannten ihre außergewöhnlichen spirituellen und mütterlichen Qualitäten.

Die von ihr entwickelte und auf der Selbst-Verwirklichung basierende Meditationsmethode erhielt den Namen Sahaja Yoga. Um allen Interessierten diese Form der Meditation näherzubringen, bereiste Shri Mataji in den 1980er Jahren ganz Europa, Australien und Nordamerika. In den 1990er Jahre folgten Reisen nach Südamerika, Afrika, Osteuropa, Asien und in die Pazifikregion.

Weltweit wurden ihr Ehrungen und Doktorwürden zuteil, und 1995 sprach sie auf der vierten Weltfrauenkonferenz in Peking. In der Londoner Royal Albert Hall hielt Claes Nobel 1997 eine Rede anlässlich ihrer Nominierung für den Nobelpreis. Als großer Bewunderer von Shri Mataji und Sahaja Yoga nannte er sie eine „Quelle der Hoffnung für die Menschheit“ und einen „Bezugspunkt zur Unterscheidung von Richtig und Falsch“.

Mein Leben ist jetzt voll und ganz dem Wohl der Menschheit gewidmet (Straßburg, 9. Oktober 1985).

Shri Mataji gründete eine große Anzahl von Nicht-Regierungsorganisationen, wie etwa ein Heim für mittellose Frauen und Kinder, mehrere internationale Schulen und eine internationale Akademie zur Förderung der klassischen Musik und Künste. Ihr Vermächtnis lebt durch diese Einrichtungen weiter – auch durch Praktizierende der Sahaja-Yoga-Meditation und in den vielen Meditationszentren in über 100 Ländern, wo Sahaja Yoga immer kostenlos gelehrt wird.